Leider hatte ich das Pech an einen nicht geeigneten Züchter zu geraten und das passierte so:
Irgendwann wurde in unserer Familie beschlossen; ein Hund soll her. Meine Mutter als Rentnerin und ich mit dem Hobby Pferd wollten einen 4beinigen Partner, der dann auf jeden Fall genug Auslauf und Zuwendung haben sollte. Also, die Zeitung aufgeklappt und unter der Rubrik Tiermarkt den ersten Labrador Züchter angerufen. Es sollte ein Labby-Baby oder ein entsprechender Mix sein. Am Telefon erklärte mir der "Züchter" dann: Was hätten Sie denn gern? Wir haben helle reine Labradore, schwarze Mixe oder lieber einen braunen Labrador-Münsterländer-Mix? Sie können auch einen Dalmatiner haben oder eher doch etwas Kleineres? Jack Russell vielleicht? Kommen Sie doch erstmal her und suchen Sie sich etwas Entsprechendes aus.
Damals !!! habe ich mir über so eine Aussage keine Gedanken gemacht...
Gesagt, getan! Wir fuhren in Richtung Paderborn und trafen auf einem großen Bauernhof ein. Auf dem Hof waren bestimmt 20 Hunde sämtlicher Rassen und Größen. In der Küche dann zeigte uns der "Züchter" seine Welpen. Er holte sie aus einem Stall, den wir natürlich nicht betreten durften, da dort ja alle Hündinnen mit ihren Welpen waren und wir nur alles "durcheinander bringen würden"; erst 2 helle Labrador Babys, mit völlig aufgeblähten Bäuchen, dann 3 schwarze Mixe, wovon 2 Verletzungen am Kopf und Beinen hatten und 3 Brauen Welpen, die die Augen noch geschlossen hatten. Und im Garten seien auch noch Jack Russell und Dalmatiner. Nach kurzer Überlegung sollte auf jeden Fall ein braunes Mädchen in ca. 6 - 8 Wcohen zu uns in die Familie kommen. 6 Wochen später rief uns der "Züchter" an und wir fuhren sofort los. Angekommen erklärte und dieser: Leider ist nur noch 1 brauner von 5 Welpen übrig. Die anderen wurden durch eine andere Hündin tot gebissen. Die fremde Hündin sei im Stall über ihre Absperrung gesprungen und da sei es halt passiert. Dann schob er uns einen kleinen braunen Wurm in dei Hand und meinte: Das ist die Letzte und die können Sie gleich mitnehmen. Sollte der Welpe eingehen, können Sie sich melden und dann bekommen Sie 'nen Anderen.
Zu Hause angekommen sahen wir das ganze Elend. Gleich am ersten Abend begann die kleine Maus mit Erbrechen und Durchfall. Der Tierarzt diagnostizierte am nächsten Tag Würmer, Milben, Lungenentzündung, komplett sinnlose Impfen (viel zu früh) und erklärte den Welpen eigentlich für TOD. Er zweifelte auch stark am Alter von 8 oder 9 Wochen, da die Kleine sofort an den Fingern saugte. Es hat ganze 6 Wochen gedauert mit tägl. Tierarztbesuchen und einer Menge Herzblut, Schlafen auf einem Heizkissen in meinem Bett, bis die kleine Wilma endlich ein "Hundewelpe" wurde, der spielte und in die Hundeschule gehen konnte. Bis heute (nun 4 Jahre alt) gibt es immer wieder Probleme mit dem Futter und sie ist und bleibt sehr empfindlich (Husten, Fellprobleme, usw.).
Na klar würde ich sie NIIIEEEEE wieder hergeben, aber folgende Punkte würde ich beim Kauf eines Welpen für die Zukunft beachten !!!
1. Der Züchter sollte 1 bis maximal 2 Rassen züchten und vielleicht maximal 2 aktuelle Welpenwürfe haben
2. Die Welpen sollten nicht nur im Stall (oder Zwinger, und wenn er auch noch so gepflegt aussieht) gehalten werden (Prägung auch auf andere Dinge in der Wohnung, andere Menschen, Straßenverkehr usw.)
3. Die Mutterhündin sollte immer in Augenschein (Welpen aus Polen?) genommen werden können, evtl. auch der Rüde
4. Der Züchter sollte Interesse daran haben wohin sein Welpe kommt; evtl. auch eine kleine Futterration mitgeben (Futterumstellung)
5. Kaufen Sie niemals einen Welpen aus Mitleid, denn jeder Käufer garantiert, dass solch herzlose Vermehrer ihre dubiosen Geschäfte weiterführen können und noch viele arme Geschöpfe jahrelang in dunklen Verschlägen als Gebärmaschine gehalten werden