M u. M´s Hundeausbildung
LV Weserbergland
Deutscher Rassehunde Club e.V.
in Lügde
   +++  Ostern 2024

Hunde brauchen Hunde

Beim Welpen beginnt mit der dritten Lebenswoche die wichtigste Zeit seines Lebens. Man nennt das bis zur ca. achten Woche die Prägephase, die dann in die Sozialisierungsphase übergeht. Diese endet dann zwischen der 16. und 20. Woche.
In dieser Zeit bilden sich beim Hund wohl die meisten Nervenbahnen, die Voraussetzung für eine lebenslange Lernfähigkeit und für eine normale Entwicklung des Welpen.
Hierfür müssen Sie dem jungen Tier aber einiges bieten. Schon beim Züchter sollte eine abwechselungsreiche Umgebung und ein „buntes” Programm, viel positiver Menschenkontakt, Körperpflegemaßnahmen, erste Gewöhnung an das Autofahren und vieles mehr angeboten werden.
Sterile Zwingeranlagen oder abgeschiedene Bauernhöfe ohne diese Bemühungen des Züchters bieten nicht unbedingt die besten Voraussetzungen.
Wie prägend diese Zeit ist, möchte ich an einem Beispiel verdeutlichen:
Herdenschutzhunde (nicht zu verwechseln mit Hütehunden) fühlen sich als Teil ihrer Schafherde und beschützen diese selbstständig vor Eindringlingen jeder Art. Damit das so ist, wird der Welpe bereits im Alter von drei Wochen in die Herde gebracht und lebt hier von nun an. Kontakt mit fremden Menschen wird vermieden, ebenso Hundekontakt, damit der junge Hund sich einzig und allein mit seinen Schafen sozialisiert. Nur diese Tierart hat er von nun an als Sozialpartner „eingespeichert”, und diese Programmierung bleibt ein Leben lang erhalten und ist nicht mehr rückgängig zu machen.

Beziehen wir das mal anhand eines Beispiels auf unseren Familienhund:
Dass der Züchter nicht die allerbesten Voraussetzungen geboten hat, war dem Welpenkäufer nicht so bewusst (oder man hat es einfach nicht übers Herz gebracht, den armen kleinen Welpen an diesem schrecklichen Ort zu lassen...).
Beim Spaziergang im neuen Zuhause verhält sich der Welpe nun ängstlich gegenüber anderen Hunden, Menschen (oder Gegenständen, Geräuschen usw.). Er wird deshalb vom neuen Besitzer liebevoll vor diesen Gefahren beschützt und von Angst einflößenden Dingen ferngehalten.
Es könnte aber auch sein, dass das neue Herrchen etwas außerhalb lebt und es deshalb erstmal nicht zu Hundekontakten kommt.
Schneller als man denkt ist die Sozialisierungsphase abgeschlossen und das Versäumte nicht mehr aufzuholen.
Wie äußert sich nun dieser Mangel an Erfahrungen beim Hund?
Menschen, Hunde oder andere Tiere, aber auch Fahrzeuge, unbelebte Gegenstände oder Geräusche können fortan bei dem Vierbeiner Angst auslösen. Manche reagieren dann auch mit aggressivem Verhalten.
Wer sich bereits ein bisschen mit Hundeerziehung beschäftigt hat weiß, dass Hunde zum Erlernen und Abspeichern neuer Signale viele Wiederholungen brauchen.
Mit Dingen, die ihnen Angst einjagen, sieht das anders aus. Bereits einmal erschrecken reicht aus, um dauerhaft Angst vor etwas zu haben (das ist zum Überleben wichtig, denn wenn der Wolf dem Jäger 27 mal vor die Flinte läuft, bevor er merkt, dass dieser gefährlich ist, kann es unter Umständen zu spät sein).
Angst generalisiert sich leichter - ein klirrender Topfdeckel in der Küche, der nicht ausreichend sozialisierte Welpe erschrickt und traut sich nicht wieder in die Küche! Wenn man Pech hat, wird er auch in anderen Situationen und an anderen Orten immer geräuschempfindlicher und ängstlicher.

Fazit: Achtet man besonders beim Welpen von Anfang an auf ein breit gefächertes Angebot an positiven Reizen und Kontakt zu verschiedenen Hunderassen und Menschen jeden Alters, ohne ihn dabei zu überfordern (fordern ist ok, denn jeder Organismus benötigt milden Stress, um sich gesund zu entwickeln), dann erfüllen Sie die besten Voraussetzungen Ihrem Hund einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Hundekontakte geben Ihrem Vierbeiner das nötige Selbstbewusstsein und Know-how, das er braucht, um sich im späteren Leben zurechtzufinden.
Tipp:
Besuchen Sie bereits vor dem Kauf Ihres Welpen verschiedene Welpengruppen und finden Sie so heraus, wo Sie mit Ihrem neuen Familienmitglied teilnehmen wollen, wenn er bei Ihnen angekommen ist.
Seriöse Hundeschulen oder Vereine werden Ihr Vorhaben begrüßen und Ihnen das Reinschnuppern nicht in Rechnung stellen.
Ganz nebenbei - eine teure Hundeschule ist nicht automatisch eine gute Hundeschule!

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